Foto: Sören Hese – Rolling Home Regatta 2015, Berlin
Wenn man an Segeln denkt, dann fallen einem häufig diese wunderbaren bunten Bilder kleiner Kinder ein, die sich in ihrer Fantasie Wasser, Sonne und Boote genauso vorstellen, wie sich im September die Folkebootflotte anlässlich der deutschen Meisterschaft in Berlin präsentieren wird.
Der schöne Riss dieser Klasse überzeugt durch seine klassische Form; das erste Schiff dieser Klasse wurde bereits 1942 als Kinkerbau aus Holz gebaut. Sogar als Selbstbau konnte man dieses Schiff erwerben. Später wurde die Produktion dann auf Kunststoffrümpfe im Klinkerlook umgestellt. Es gibt hier zur Zeit nur zwei Formen weltweit, die auch heute noch die Produktion von neuen Booten dieser Klasse absichern. Eine davon gehört einem Berliner Bootsbauer.
Das Boot ist gleichermaßen anspruchsvoll und einfach. Insbesondere ist es vielfach interessant für Quereinsteiger aus anderen Klassen wie dem H-Boot oder dem Drachen. Die „Fischkiste“, wie das Boot von Insidern wegen des fehlenden Spinnakers genannt wird, ist ein Boot für ausdauernde Menschen, die den sozial- familiären Zusammenhalt schätzen. Bei Wind wundert man sich über die schnelle Schräglage und sitzt dann aber sicher und stabil. Das Boot segelt wie auf Schienen.
Die kommende deutsche Meisterschaft ist bereits die neunte ihrer Art, die in Berlin ausgetragen wird. Die Leistungsdichte ist enorm hoch und nicht zuletzt die Tatsache, dass Berlin als deutsche Hochburg dieser Klasse gilt, lässt vermuten, dass man sich berechtigt Hoffnung machen kann, dass auch ein Berliner in diesem Jahr das Rennen machen wird.
Foto: Sören Hese
Andreas Blank vom VSAW gehört hier durchaus zu den Favoriten. Er führt die Rangliste souverän an und seine Kenntnis dieses zum Teil tückischen Segelreviers gilt sicher als Vorteil für ihn.
An dieser Regatta werden 50 Boote teilnehmen können, davon dürfen zehn aus dem Ausland kommen. Bei den Auslandscrews sind vor allem die Dänen gut im Geschäft – hier rechnet man mit einigen Boote aus dem hohen Norden.
Die SV 03 Berlin bereitet sich schon intensiv auf diese Meisterschaft vor. So steht neben einem umfangreichen Veranstaltungsprogramms am Rande der Regatten im Besonderen die logistische Herausforderung im Mittelpunkt: 50 Boote müssen im Hafen untergebracht werden. Das bedeutet die komplette Auslagerung der Steglieger in andere umliegende Vereine. Die Vereinsmitglieder nehmen es gelassen und unterstützen die Organisatoren nach Kräften. Schließlich sind alle „Segler“ und das schöne Bild der großen Folkebootflotte auf der großen Breiten wird wie gemalt sein.
Die Internationale Deutsche Meisterschaft Folkeboot findet vom 21. – 27.9.2019 statt.
Alle Infos hier www.idmfolke2019.de
(Matthias Goldbeck-Löwe, SV 03 Berlin)
