Botanischer Garten: Mittelmeerhaus vor der Sanierung

Botanischer Garten: Mittelmeerhaus vor der Sanierung

Mittelmeerhaus, Foto: Michael Schaffhauser

 

Das Alpenveilchen zieht aus und der Erdbeerbaum gleich mit – im Botanischen Garten wird die Restaurierung eines bedeutenden Jugendstil-Gewächshauses vorbereitet.

Alle Bewohner raus, Handwerker rein, und irgendwann alle wieder rein ins frisch renovierte Haus: Was Menschen mehr oder weniger bekannt ist, kann auch Pflanzen passieren.  Jedenfalls wenn sie Teil einer Ausstellung und einer wissenschaftlichen Einrichtung sind und außerdem in kostbaren denkmalgeschützten Objekten wohnen.

In Dahlem müssen mehr als 1.100 Pflanzen vorübergehend ausziehen. Ihre bisherige Heimat, das Mittelmeerhaus im Botanischen Garten mit seinen beiden gläsernen Türmchen und den Jugendstilelementen wird saniert. Denn der 1904 fertiggestellte Bau ist dringend sanierungsbedürftig. Im Spätsommer schließen sich hier für mindestens zwei Jahre die Türen.

Nach dem Großen Tropenhaus und dem Victoriahaus ist jetzt das Mittelmeerhaus mit der Grundsanierung an der Reihe, teilt das „Internationale Wissenszentrum für Botanik“ mit. Beseitigt werden demnach unter anderem Korrosionsschäden am Stahltragwerk und Schäden an den Stehwandfenstern. Auch die Treppentürme und die historischen Holzfenster müssen denkmalgerecht saniert werden. Die Fassade entspricht – energetisch betrachtet – nicht mehr dem heutigen Stand der Technik. Sämtliche Dachbereiche müssen erneuert werden. Sehr viele Elemente sind heute noch original und werden restauriert. Insgesamt soll die denkmalschutzgerechte und energetische Sanierung des Mittelmeerhauses 24 Millionen Euro kosten.

Das große Ausräumen des Mittelmeerhauses beginnt im Spätsommer. Dabei werden einige der Großgehölze, wie der etwa vier Meter hohe Kreta-Ahorn oder der Westliche Erdbeerbaum, von einer Berliner Baumschule balliert und gekübelt. Das heißt, die Wurzelballen werden mit einem Spaten oder einer Ballenstechmaschine vorsichtig aus dem Boden gegraben und in einen Kübel verpflanzt. Dann kommen sie ins Überwinterungshaus. Andere, zum Beispiel die vier Meter große Steineiche, bekommen einen neuen Platz im Freiland des Gartens. Auch für kleine Pflanzen wie das Alpenveilchen muss bis dahin eine Lösung gefunden werden.

Die Bauarbeiten beginnen Anfang nächsten Jahres und dauern voraussichtlich zweieinhalb Jahre. 2027 sollen die ausgelagerten Pflanzen im neu erstrahlten Mittelmeerhaus wieder ihren Platz gefunden haben und den Besuchern wieder zugänglich sein.

Botanischer Garten Berlin

https://bo.berlin/

 

Daniela von Treuenfels

 

 

 

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