Gar nicht so einfach das Gleichgewicht zu halten. Beim Zukunftstag Ursula Ellerbrock, brachte den Jungs die Physiotherapie näher. Foto: Gogol

„Boy’s Day – Jungen-Zukunftstag“. Im Zuge des deutschlandweiten Aktionstages lud auch das Krankenhaus Bethel Berlin am Pflegedienst interessierte Jungs sowie Mädchen in seine Lichterfelder Klinik-Räumlichkeiten.

Das Krankenhaus Bethel Berlin nahm beim diesjährigen „Boy’s Day“ bereits zum zweiten Mal teil. „Das Angebot wurde im Vorjahr so gut angenommen, dass wir es in diesem Jahr unbedingt wiederholen wollten“, sagt Sebastian Peters, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Bethel Berlin. In ganz Deutschland wurden über 5.300 Schnupper-Praxistage oder Workshops angeboten. Im Rahmen dieses Berufs-Zukunftstages sollen junge Menschen Berufe kennenlernen, in denen maximal 40 Prozent Männer beschäftigt sind oder darin in Ausbildung stehen.

Insgesamt 17 Jungs und „nur“ zwei Mädchen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren entschieden sich an diesem Praktikumstag für die Teilnahme am Pflegealltag im Krankenhaus Bethel Berlin. Dort konnten sie Einblicke in das Berufsbild des Kranken- und Gesundheitspflegers erlangen. Ein Berufsbild, das in der heutigen Zeit noch immer von Frauen dominiert wird. Gerade einmal 15 Prozent der im Dienste der deutschen Gesundheits- und Krankenpflege Beschäftigten sei männlich, besagt die Statistik des Bundesamtes 2011. „In unserem Hause ist die Prozentzahl überproportional hoch“, sagt Sebastian Peters und konkretisiert: „24 Prozent unserer Vollzeit-Pflegekräfte sind männlich“.

Wie schwer es ist, das Gleichgewicht auf dem Posturomed, ein Gerät zur Haltungsstabilisierung, und dann einem Ballwechsel Stand zu halten, zeigte die Leiterin der physiotherapeutischen Abteilung, Ursula Ellerbrock, den Jugendlichen im Therapieraum. Auch, wie schwangere Frauen oder Menschen mit Rückenproblemen auf einem  Gymnastikball trainieren und welche Hilfeleistungen diese durch einen Pfleger in Anspruch nehmen können.

Ziel des Jungen-Zukunftstages in der Lichterfelde Klinik sei, „den Jugendlichen männliche Fürsorge- und Pflegetätigkeit sichtbar zu machen, ihnen Mut für einen Beruf zu machen, der immer noch als unmännlich gilt“, sagt Heike Haase, pflegerische Geschäftsführerin.

Sind Pflegeberufe denn uncool für Jungs? „Überhaupt nicht“, findet Michael Korn, Praktikant als Kranken – und Gesundheitspfleger im Krankenhaus Bethel Berlin. „Ich weiß an keinem Tag, was passieren wird und stoße dadurch immer wieder auf neue Herausforderungen und Situationen, mit denen ich umzugehen lernen muss“, so der Pflege-Praktikant des Bethel Berlins, der gerade eine Ausbildung im Pflegemanagement absolviert. Besonders spannend sei für ihn, dass er in keinem Beruf „näher am Leben dran ist“ als als Krankenpfleger.

(MiBa)