Archiv-Foto: Gogol

Im letzten Testspiel bevor die Zehlendorfer Hertha an nächsten Wochenende Neuland in der NOFV Oberliga betritt, kassierte die Mannschaft eine Niederlage gegen den ligahöheren Berliner AK – es war die erste Niederlage in der Vorbereitungsphase.

Der Regionalligist, unmittelbar nach einem Trainingslager in Niedersachsen angereist, gab seine Visitenkarte an der Sachtlebenstraße ab. Das Endergebnis spiegelt nicht unbedingt die wahren Kräfteverhältnisse wider. Doch im Fußball zählen nur die Tore, und da machten die Gäste eindeutig mehr aus ihren vergleichsweise wenigen Chancen.

Den besseren Start hatten definitiv die Gäste, die durch frühes Pressing den ein oder anderen Ballverlust auf Zehlendorfer Seite provozierten. So kam auch der Führungstreffer in der 7. Minute durch Süleyman Kapan zu Stande, der von der Unordnung in Herthas Hintermannschaft profitierte und durch einen verdeckten Schuss aus 16 Metern einnetzen konnte.

In der Folgezeit und mit der Führung im Rücken verlegten sich die Gäste nur noch darauf, den Spielaufbau der Heimmannschaft zu unterbinden. Häufig fehlten dem Ballführenden Zehlendorfer im Mittelfeld die richtigen Anspieloptionen. Trotzdem gelang es, meistens über Außen, die Gästeabwehr in Verlegenheit zu stürzen. In der 15. Minute hatte Burak Mentes, nach einem Querpass von Niclas Warwel, eine gute Einschussmöglichkeit, doch der nicht immer souverän wirkende Torwart Dávid Gróf konnte den Ball im letzten Moment zur Ecke lenken. Niclas Warwel hatte schließlich in der 32. Minute die nächste Torchance, doch sein Rechtsschuss vom Strafraumeck  klatschte nur gegen den Pfosten.

Ihre kaltschnäuzige Effektivität demonstrierten die Gäste eindrucksvoll zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff. BAK-Neuzugang Marcus Mlynikowski zirkelte einen direkten Freistoß aus zirka 17 Metern über die Mauer, am verdutzten Hertha-Torwart Joel Samake vorbei, ins Netz.

Zu Beginn und im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit nahmen beide Trainer reichlich von ihrem Wechselrecht Gebrauch. Der Spielfluss ging aber dadurch bei den Zehlendorfern keineswegs verloren. Immer mehr übernahmen die Hausherren die Initiative, versäumten dabei allerdings auch die eigene Überlegenheit mit Toren zu unterstreichen.

In der 51. Minute schickte Arber Shuleta den eingewechselten Su Min Kim auf die Reise, dessen Rückpass erreichte Melih Hortum, der aber aus der Drehung über das Tor schoss.  Die nächste Möglichkeit, nach einem Überzahlangriff (4 gegen 2) ergab sich in der 60. Minute für Warwel, aber auch er hatte das Visier zu hoch eingestellt.

Die größte Möglichkeit zum Anschlusstreffer ergab sich in der 71. Minute. Nachdem Shuleta im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht wurde, schnappte sich der Gefoulte das Leder und trat selbst zum fälligen Elfmeter an; Torwart  Gróf konnte allerdings den halbhoch und nicht platziert geschossenen Strafstoß zur Ecke lenken. Drei Minuten später touchierte ein als Flanke gedachter Ball von Warwel nur den Querbalken.

Die einzig wirklich nennenswerte Möglichkeit des Regionalligisten im zweiten Abschnitt hatte der auffällig agierende Mlynikowski, der, nach Ballverlust im Zehlendorfer Mittelfeld, in aussichtsreicher Position knapp das Tor verfehlte. Die immer deutlicher auftretenden Unsicherheiten in der Gästeabwehr konnten aber auch durch den ehemaligen Hermsdorfer Torjäger Marc Zellner nicht genutzt werden.

Trotz der „klaren“ Niederlage im letzten Testspiel war Trainer Szumnarski mit seinen Schützlingen ob der gezeigten Leistung keineswegs unzufrieden. Aufbauend auf die spielerische Klasse der jungen Zehlendorfer Mannschaft darf man dem Start in die Oberliga 2014/15 gegen den Regionalligaabsteiger FSV Optik Rathenow gelassen entgegenschauen. Der Anpfiff erfolgt am kommenden Sonntag, 3. August, um 14 Uhr im heimischen Ernst-Reuter-Sportfeld

(hain/h03)