Parkchaos an der Treitschkestraße: „Das Parken am Wochenende ist schlimmer als auf dem Kurfürstendamm“, beschreibt ein Anwohner die Situation in dem verkehrsberuhigten Bereich. Eigentlich dürften dort nur Anwohner parken, doch Besucher des Shoppingcenters Boulevard Berlin halten sich nicht daran. Ein altes Problem – dem sich das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf nun noch einmal widmen muss. Der Ausschuss für Verkehr und Ordnung stimmte am Dienstag einem Antrag der Grünen-Fraktion zu, in dem das Bezirksamt dazu aufgefordert wird, zu prüfen, ob und wie die Straße umgestaltet werden kann, so dass nur noch Anwohner dort einfahren und parken können.

Die Straße sehe aus wie eine normale Straße und nicht wie eine verkehrsberuhigte Zone, brachte ein Einwohner das Problem auf den Punkt. „Verkehrsschilder in Briefmarkengröße“ würden übersehen. Auch, dass nun eines dieser Schilder vergrößert wurde, bringe keine Besserung. Dies war nach einer ersten Prüfung durch das Bezirksamt ausgetauscht worden.

Anwohner Peter Janzon ist enttäuscht. Die Situation habe sich nicht verändert, sei im Gegenteil noch schlimmer geworden, berichtete der Anwohner dem Ausschuss. Acht Monate habe das Bezirksamt geprüft und habe keine bessere Lösung gefunden. Deshalb gab sich auch Norbert Buchta (SPD) skeptisch, was denn eine erneute Prüfung an anderen Ergebnissen bringen sollte. Doch Bezirksstadtrat Norbert Schmidt (CDU) sah das eher als „worst case“ wenn eine erneute Prüfung kein anderes Ergebnis hervorbringen würde. Bisher habe man eher die „homöopathischen Mittel“ getestet, wenn diese nichts bringen, werde man sich noch einmal an die Arbeit machen. Das Zauberwort heiße „umgestalten“. Denn auch Schmidt geht davon aus, dass die bauliche Gestaltung der Straße Schuld sei an dem Chaos; dass die Autofahrer, die in der Treitschkestraße einfahren und parken, nicht böswillig handeln, „sondern im besten Glauben“. Vielleicht könne man die Straße so umgestalten, dass sie eindeutiger als verkehrsberuhigter Bereich zu erkennen sei, ohne dass, wie Buchta befürchtete, gleich der gesamte Bebauungsplan neu erarbeitet werden müsse. „Lassen sie uns die Chance nutzen“, appellierte er an die Ausschussmitglieder. Die nahmen den Antrag mit einer Enthaltung an. Nun steht nur noch die Zustimmung in der Bezirksverordnetenversammlung aus.

(go)