Seewanderung: Teufelssee (Grunewald)

Seewanderung: Teufelssee (Grunewald)

Teufelssee im Grunewald, Foto: Normen Heise

 

Im Sommer ist hier der Teufel los, ganzjährig lädt dieser Teil des Grunewaldes zu stadtgeschichtlichen Spaziergängen in teils geschützter Natur ein.

Der Teufelssee im Grunewald liegt in der eiszeitlich entstandenen Teufelssee-Pechsee-Barssee-Rinne – alle drei Gewässer sind aus Toteisblöcken entstanden.

Am West- und Nordufer grenzt das Naturschutzgebiet Teufelsfenn mit seiner Moorlandschaft an. Seit der Teufelssee (ab Mitte der 1980er Jahre) aus dem letzten aktiven Tiefbrunnen des alten Wasserwerks mit Grundwasser gespeist wird, sind die zuvor trocken gefallenen Moore wieder zum Leben erweckt worden.

Das Wasserwerk steht heute unter Denkmalschutz und beherbergt das Naturschutzzentrum Ökowerk. Es ist ein Anlaufpunkt für Naturfreunde und Familien, auch ein Imbiss ist hier zu haben.

Die Senken und Furchen der Landschaft wurden durch die Kräfte des Eises und des Schmelzwassers der letzten Eiszeit geschaffen, es gibt allerdings in der Nähe des Teufelssees ein großes von Menschen angelegtes Loch im Boden und einen großen künstlich aufgeschütteten Berg.

Wo gebaut wird, braucht es Sand – und keine 300 Meter südöstlich des Teufelssees gibt es eine Menge davon. Im Grunewald entstand deshalb eine 18 Hektar große und 15 bis 25 Meter tiefe Grube für die Baustellen Westberlins. Sie steht heute unter Naturschutz und bietet seltenen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum.

Nördlich der Sandgrube und auf der anderen Seite der Teufelsseechaussee befindet sich der mit 120 Metern höchste Hügel Berlins. Er wurde von 1950 bis 1972 aus 26 Mio. Kubikmetern Trümmerschutt auf dem Gelände der 1937 erbauten Wehrtechnischen Fakultät aufgeschüttet. Auf dem südwestlichen Hauptgipfel bauten die US-Streitkräfte eine Radar-Abhörstation, die 1992 aufgegeben wurde. In den folgen Jahrzehnten zerplatzten Träume diverser Investoren. Heute bietet der Verein Berliner Teufelsberg Führungen durch das Gelände und den Radarturm an.

Der Parkplatz des Teufelsberges dient uns als Ausgangspunkt für unseren Spaziergang. Wir starten Richtung Südwesten auf das Ökowerk mit Schornstein zu und erreichen so einen Weg, auf dem wir nach rechts in Richtung Wald abbiegen. So lassen wir die Anlage hinter uns.

Der weitere Weg ist einfach. An allen Weggabelungen nach links abbiegen. So geht es zunächst ein längeres Stück durch den Wald, bis der See auf der linken Seite in Sicht kommt. Für die wärmeren Monate gibt es hier auch Badestellen, die im Sommer sehr gut besucht sind. Das restliche Ufer ist geschützt und das Baden dort daher verboten.

Entlang des Zauns des ehemaligen Wasserwerkes geht es zurück zum Parkplatz und zum Ende der Runde.

Die Tour zum Nachwandern unter www.komoot.de

 

 

Norman Heise

 

 

Dieser Artikel erschien zuerst auf berlin-familie.de.

Norman wandert fast jeden Sonntag um einen See herum. Meistens in Brandenburg, manchmal in Berlin, und sogar in seinen Urlauben findet er immer ein Gewässer, das sich umrunden lässt. Seine Ausflüge dokumentiert er auf seinem Blog und der Wanderplattform Komoot. Auf berlin-familie.de erscheinen die Tourbeschreibungen ergänzt um Wissenswertes, interessante Details oder kuriose Geschichten, die im Netz zu finden sind.

 

 

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