Habib, Gulam und YuYan lernen Deutsch mit Heidi. Dabei lernen die angehenden Studenten der FU mehr als “nur” eine neue Sprache.

 

Gemeinsam kochen, verschiedene Kulturen kennenlernen und interessante Menschen treffen: Das Sprachcafé in der Villa Mittelhof bietet mehr als die Vermittlung von Deutschkenntnissen. 

Durchschnittlich 40-50 Teilnehmer mit Flüchtlingshintergrund haben die Möglichkeit, ihr Deutsch mit festangestellten oder ehrenamtlichen Lehrkräften zu verbessern. Die meisten besuchen derzeit einen Sprachkurs und es gibt Teilnehmer auf dem Niveau A1 bis C1. Im Café werden Gruppen und Tische für jedes Sprachniveau gebildet und es gibt ehrenamtliche, gesellige und freundliche Menschen, die sich um jede Gruppe kümmern. Tee und Kaffee werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Dank dieses Cafés haben die Teilnehmer die Möglichkeit, sich frei auf Deutsch zu unterhalten. Denn in den Kursen, die sie besuchen, müssen sie Vorträge halten, die darauf abzielen, innerhalb eines bestimmten Lehrplans und Verfahrens zu lernen.

Ich bin selbst ein Geflüchteter und war im Dezember zu Gast im Sprachcafé. Wir hatten ein nettes Gespräch mit der ehrenamtlichen Lehrerin Heidi und den Teilnehmern Yuyan, Gulan und Habib. Heidi ist eigentlich Sozialarbeiterin. Seit acht Jahren kommt sie jede Woche in dieses Café und kümmert sich um junge Studenten und leitet sie an. „Ich bin ziemlich alt, unter diesen jungen Menschen zu sein, gibt mir neue Kraft. Mein Ziel ist es, etwas, auch wenn es noch so klein ist, gegen Katastrophen auf der ganzen Welt zu tun. Eigentlich haben wir einen großen Garten und eine Terrasse, die wir aber im Winter nicht nutzen können. Aus diesem Grund ist unser Innenbereich im Winter ziemlich voll und laut im Winter. Aber es ist toll, Leute aus der ganzen Welt zu treffen.“

Yuyan kommt aus China. “Derzeit bin ich Deutschschüler der Stufe B1. Ich komme seit drei Wochen ins Sprachcafe. Ich finde diesen Ort sehr schön. Das ist so eine hervorragende Veranstaltung. Es ist mir sehr wichtig.  An Volkshochschulen oder anderen Schulen muss man meist zuhören. Aber hier habe ich die Möglichkeit, frei zu plaudern.“

Gulam kommt aus Afghanistan und sagt: „Ich komme zum Sprachcafe, ich befinde mich derzeit im Kurs auf A2-Niveau, ich möchte hier mein Deutsch verbessern. Heidi ist eine sehr nette Person und sehr hilfsbereit.“ Gulams spezifisches Gesundheitsproblem wurde auch in diesem Sprachcafe festgestellt und Heidi kontaktierte die Behörden, um dieses Problem zu lösen. Einen solchen Vorteil bietet das Sprachcafe auch für seine Teilnehmer.

Habib kommt aus Afghanistan. „Ich habe hier viele Freunde und Freundinnen gefunden. Wir treffen uns hier jedes Wochenende. Wir spielen Karten, essen und trinken. Vor allem bereite ich afghanische Gerichte zu und serviere sie meinen Freunden. Unser bekanntestes Gericht heißt Kabili. Das Gericht besteht aus Fleisch, Reis und verschiedenen Gewürzen. Meine Freunde mögen dieses Gericht sehr. Wir reden, plaudern und wenn es ein Problem gibt, lösen wir es. Deshalb liebe ich das Sprachcafe so sehr.”

Der Mittelhof e.V. ist seit 1947 in vielen Bereichen im Bezirk Steglitz-Zehlendorf tätig. Es beschäftigt rund 400 feste Mitarbeiter und viele ehrenamtliche Mitarbeiter. Aufgaben und Ziele orientieren und verändern sich mit den gesellschaftlichen Bedingungen. Grundpfeiler der Arbeit bleiben aber immer die Förderung von Ehrenamt und bürgerschaftlichem Engagement sowie die Unterstützung von Selbsthilfe und Eigeninitiative.

Weitere Informationen: https://www.mittelhof.org/villa-mittelhof/  

Ilhan Özkan 

 

Der Beitrag entstand im Rahmen eines Deutschkurses für geflüchtete Studenten der FU, die einen vorbereitenden Sprachkurs absolvieren. Leiterin des Kurses ist unsere ehrenamtliche Redakteurin Aida Ivan.