Foto: Juna Kühn (privat)

 

Für viele Geflüchtete ist Deutschland ein Hauptziel. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Einige von ihnen sind auf der Suche nach einem besseren Leben, nach Bildung, Arbeit oder Freiheit, andere retten mit einer Flucht ihr Leben. 

Viele Geflüchtete sind jung und sehr gut ausgebildet, manche bereits mit langjähriger Berufserfahrung. Sie sind bereit zu arbeiten oder wollen sich weiterbilden. So besteht ein großes Potenzial für den deutschen Arbeitsmarkt. Der Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt ohne Integration ist unmöglich. Als Reaktion auf dieses Problem werden überall Sprachkurse für Geflüchtete in Deutschland angeboten. Wer in Deutschland leben möchte, sollte Deutsch sprechen können. Das ist wichtig, um eine Arbeit zu finden, Anträge ausfüllen oder sich im Alltag verständigen zu können.

Die Freie Universität bietet geflüchteten Studierwilligen das Programm Welcome@FU an. Wir sprachen darüber mit Juna Kühn, Programm-Managerin an der FU/ERG Universitätsservice GmbH.

Die Freie Universität Berlin bietet Deutschkurse für geflüchtete Studierende und Studieninteressierte an, die sich für die Aufnahme oder Fortsetzung eines Studiums an einer Berliner Universität / Hochschule interessieren. Seit wann gibt es das Programm Welcome@FU? 

Das Welcome@FU-Programm gibt es seit 2015 an der FU. Das Programm wurde als Reaktion auf die große Migrationsbewegung aus vor allem Syrien im selben Jahr ins Leben gerufen. Es gibt viele Personen, die gerne in Deutschland studieren wollten oder die bereits sehr gut ausgebildet waren. In Deutschland angekommen, mussten sie sehen, was sie machen können, entweder ein neues Studium anfangen, weitermachen oder arbeiten.

Man braucht Deutschkenntnisse auf dem Niveau C1, um in Deutschland studieren zu können. Wie funktioniert das? 

An der FU wurde damals und bis heute ein intensiver Sprachkurs viermal die Woche von 9 bis 15 Uhr für Geflüchtete angeboten, damit Menschen, die aus Krisengebieten geflohen sind, mit ihrem Studium einfach beginnen können. Wer einen Welcome@FUBerlin-Sprachkurs besucht und ihn erfolgreich abschließt, bekommt am Ende ein C1-Abschlusszertifikat. Wenn man das Zertifikat hat, dann muss man an der FU und HU keine DSH-Prüfung ablegen. Das ist auf jeden Fall eine große Erleichterung. Außerdem haben Teilnehmer*innen am Programm Zugang zu anderen Diensten innerhalb der Universität, sie können die Bibliothek und auch die Mensa benutzen und bekommen ein Semesterticket, um sich innerhalb Berlins zu bewegen.

Wer kann einen Deutschkurs im Rahmen des Programms Welcome@FU besuchen? 

Bewerber*innen müssen in Berlin oder in Brandenburg gemeldet sein. Sie müssen einen Geflüchtetenhintergrund nachweisen. Bewerber*innen, die weiterstudieren wollen, müssen nachweisen, dass sie in ihrem Heimatland studiert haben. Es gibt keine Altersgrenze.

Adam A. 
 

Der Beitrag entstand im Rahmen eines Deutschkurses für geflüchtete Studenten der FU, die einen vorbereitenden Sprachkurs absolvieren. Leiterin des Kurses ist unsere ehrenamtliche Redakteurin Aida Ivan.