Symbolbild: Pixabay

  • Ist Ihnen das Einkaufen zu mühsam geworden?
  • Gibt es wieder zu viel Unkraut im Garten?
  • Sind noch ein paar schwere Getränkekästen im Kofferraum?
  • Will Ihr Computer mal wieder nicht so, wie Sie es wollen?
  • Oder haben Sie einfach das Bedürfnis nach guter Gesellschaft?

Dann sind Sie hier richtig. Weiterlesen sollten Sie auch, wenn Sie ein Neunzehnjähriger interessiert, der sein eigenes Unternehmen gründen wollte und dessen Angestellte jetzt Senioren helfen. Denn der Text oben ist die Einleitung des Flyers der „AUXI Alltagshilfe“. Worum es sich dabei handelt und welche Rolle der Neunzehnjährige dabei spielt, möchte ich Ihnen gerne erzählen:

Mein Name ist Leonard Bosch und ich bin dieser Neunzehnjährige. Ich habe im Sommer letzten Jahres am Gymnasium Steglitz mein Abitur gemacht und im September mein eigenes Unternehmen gegründet.

Schon zwei Jahre vor Ende meiner Schulzeit hat mir die Idee einer Selbstständigkeit immer gefallen. Ich mochte die Vorstellung, etwas Funktionierendes, das auf meinen eigenen Ideen basiert, aus eigenem Antrieb aufzubauen. Ich wollte nicht Teil einer anderen Idee sein, sondern meine eigene verwirklichen. So wurde mir klar, dass ich es wenigstens einmal mit einer Selbstständigkeit probieren musste. Was noch fehlte, war diese eigene Idee.

Während der 11. Klasse fing ich deshalb an zu suchen. Ich spielte alle möglichen Optionen, die mir in den Sinn kamen, theoretisch durch. Meine Einfälle gingen von Burger-Foodtruck bis hin zu einem Online Shop mit selbst bedruckten T-Shirts. Weil ich aber leider kein Geld hatte, um mir einen Imbisswagen zu kaufen und auch von Mode nicht allzu viel verstehe, brauchte ich etwas anderes.

Zum Glück fing ich zu dieser Zeit an, immer mehr bei meinen Großeltern zu helfen. Es waren kleinere Sachen im Haushalt und Garten, die den meisten Senioren schwer fallen. Ich hing zum Beispiel Gardinen auf und ab, jätete Unkraut oder trug schwere Sachen. Einfach Dinge, bei denen Enkel helfen. Leider hatte ich dafür bald weniger Zeit, hauptsächlich weil es auf meine Abiturprüfungen zuging.

So stellte sich mir die Frage, wer Leuten wie meinen Großeltern in solchen Situationen helfen sollte. Ein Pflegedienst jätet nun mal kein Unkraut und ein richtiger Gärtner ist sehr teuer und kann weder Gardinen waschen, noch Fenster putzen. Es brauchte also irgendeinen Dienst, der all das in sich vereint, ohne zu teuer zu sein. So kam ich auf die Idee für die AUXI Alltagshilfe.

Die AUXI Alltagshilfe hilft mittlerweile Senioren bei allen Schwierigkeiten rund um den gesamten Haushalt. Die Angestellten reagieren flexibel auf die Probleme der Kunden und unterstützen sie genauso wie ein Enkel, der zu seinen Großeltern kommt um zu helfen. Ob beim Wäsche waschen, Fenster putzen, den Einkauf erledigen, im Garten arbeiten oder das Smartphone zu erklären – das Leistungsangebot umfasst wirklich alle Erledigungen im Haushalt, sowie Begleitung zu Terminen und Botengänge jeglicher Art.

Damit hatte ich meine Idee und als die Schulzeit zu Ende ging, begann ich die Gründung des Unternehmens zu planen. Bald fiel mir auf, dass ich mir da eine Menge vorgenommen hatte. In der Schule wurde schließlich überhaupt nichts über Existenzgründungen, Arbeitsrecht oder Steuern unterrichtet. Was die Schule mir aber beigebracht hat, war das Lernen an sich. Also fing ich an zu recherchieren: Zum Einen gab es die formale Seite: der Gründungsprozess und die Anmeldungen bei verschiedenen Ämtern. Zum Anderen gab es die rechtliche Seite, bei der ich mir angucken musste, wie ich meine Vorstellungen überhaupt realisieren konnte. Nach umfangreichen Recherchen im Internet und in Büchern, wusste ich endlich einigermaßen, wie ich meine Idee in die Tat umsetzen konnte. Im Juni, am Tag vor meiner Abiverleihung, gab ich meine Gewerbeanmeldung beim Bürgeramt ab.

Als offizieller Start war der 1. September 2018 eingetragen. Bis dahin gab es auch noch jede Menge zu tun. Ich musste ein Konto einrichten, Versicherungen abschließen, alle Verträge für Kunden und Angestellte verfassen und vieles mehr. Weil ich aber auch noch mehr als die eigene Recherche brauchte, suchte ich mir Unterstützung an verschiedenen offiziellen Stellen. So informierte ich mich bei der IHK über alle konkreten Schritte im weiteren Gründungsprozess, telefonierte mit dem Finanzamt und verschiedenen Versicherungen, besuchte eine Steuerberaterin und ließ alle rechtlichen Dokumente von meinem Vater, einem Juristen, überprüfen.

Als ich das erledigt hatte, kam der schwierigste Teil der Arbeit: die Akquise. Denn ohne Kunden und Angestellte würde mein Unternehmen wohl nicht wirklich funktionieren. Zu diesem Zeitpunkt kannte mich natürlich kein einziger Rentner außer meinen Großeltern und deren Bekannte. Also fing ich mit der Gruppe an, die mir vertrauter war: mit den Schülern und Studenten. Durch ein bisschen herumfragen im Freundeskreis kam ich schnell zu einigen Leuten, die bereit waren, bei der AUXI Alltagshilfe zu arbeiten. Die Kundenakquise hingegen gestaltete sich deutlich schwieriger. Da ich keine großen finanziellen Mittel hatte, konnte ich keine Plakatwände buchen oder Anzeigen in großen Zeitungen schalten. Ich beschloss also, Flyer und Mundpropaganda als meine Hauptwerbemittel zu nutzen. In den folgenden Wochen besuchte ich mindestens ein Dutzend Kirchengemeinden mit Seniorentreffs, Sozialdienste und Organisationen wie die Volkssolidarität und AWO. Dort hinterließ ich meine Flyer und meinen Kontakt mit der Bitte, mich bei passenden Anfragen als möglichen Kontakt zu nennen. Dazu buchte ich noch einige kleine Anzeigen in lokalen Gemeindebriefen.

Mittlerweile habe ich acht Angestellte, die Kunden in Berlin und Potsdam unterstützen. Natürlich bin ich stets auf der Suche nach neuen Kunden und jungen Leuten, die Interessen an dieser Arbeit haben. Vielleicht kann die AUXI Alltagshilfe bald auch Ihnen, oder Ihren Bekannten, helfen und Sie in Ihrem Alltag unterstützen.

Wenn Sie Hilfe brauchen oder Fragen haben, einfach unter der 0176 30 79 94 90 anrufen. Zusätzliche Informationen zu Angebot und Preisen können Sie gerne auf meiner Website www.auxi-alltagshilfe.de nachlesen. Ich freue mich auf Sie!

Leonard Bosch