Stefan Heym floh 1933 aus Deutschland und gelangte über Prag in die USA. Als Mitglied der "Ritchie Boys" steuerte er die psychologische Kriegsführung der Alliierten, unter anderem bei Radio Luxemburg. Foto: Inge Heym

Das AlliiertenMuseum zeigt in diesem Jahr zwei Sonderausstellungen: „Sieger, Befreier, Besatzer: Deutsche Juden im Dienst der Alliierten“ ist ein Beitrag zum Berliner Themenjahr 2013 „Zerstörte Vielfalt“. Die Ausstellung, die am 14. März eröffnet wird,  stellt Biographien jüdischer Emigranten in den Mittelpunkt, die auf der Seite der Anti-Hitler-Koalition gegen das nationalsozialistische Deutschland kämpften. Im Fokus stehen die Kriegs- und Nachkriegsjahre, als die früheren Flüchtlinge nach Deutschland zurückkehrten und in der kämpfenden Truppe oder in der Militärverwaltung Dienst taten. Einige von ihnen wurden weltbekannt, etwa der spätere US-Außenminister Henry Kissinger oder der Schriftsteller Stefan Heym. Manche der Ex-Emigranten kamen in ihren früheren Heimatorten zum Einsatz, wo sie in Einzelfällen sogar auf ihre ehemaligen Verfolger trafen.

Um die Musik der amerikanischen G.I.s und ihren Einfluss auf die Popkultur in West-Berlin und der Bundesrepublik Deutschland geht es in der Sonderausstellung „Von G.I. Disco zu G.I. Blues“, die ab 24. Mai im AlliiertenMuseum gezeigt wird. Schon zu Beginn der Besatzungszeit etablierte sich vor allem die amerikanische Musik als ein fester Bestandteil der deutschen Jugendkultur. Lässig in Jeans gekleidet, Coca-Cola trinkend und Kaugummi kauend verkörperten die G.I.s für die junge Generation den „American Way of Life“.

Bereits im Februar feiert das AlliiertenMuseum den 60. Jahrestag der Eröffnung des Outpost Theater. Der freistehende Putzbau wurde bis zum Abzug der Alliierten 1994 als Theater und Kino genutzt. US-Soldaten und ihre Angehörigen standen dort regelmäßig Schlange, um die neuesten Filme zu sehen. Das Lichtspieltheater gehörte zu den modernsten Kinobauten seiner Zeit. Zugleich repräsentiert es ein Stück amerikanischer Architektur. Heute beherbergt das denkmalgeschützte Gebäude den ersten Teil der Dauerausstellung des AlliiertenMuseums.

Ein weiteres Jubiläum steht im Juni an: Vor 50 Jahren besuchte der damalige US-Präsident John F. Kennedy Berlin. Weltberühmt wurde der letzte Satz seiner Rede vor dem Schöneberger Rathaus „Ich bin ein Berliner!“, mit dem er seine Solidarität mit den Menschen in West-Berlins nach dem Mauerbau ausdrücken wollte. Das AlliiertenMuseum veranstaltet zum Jahrestag des Staatsbesuchs mehrere moderierte Bustouren auf den Spuren Kennedys.

(sn)