Für den  S-Bahnhof Zehlendorf soll es einen zweiten Ausgang geben. Der Senat will ihn dort, wo es ohnehin schon eng ist für Fußgänger und Radfahrer. Foto: Gogol

Aufgrund einer Kleinen Anfrage der Abgeordneten Irene Köhne (SPD) bestätigt die Berliner Senatsverwaltung noch einmal die Notwendigkeit eines zweiten Ausgangs am S-Bahnhof Zehlendorf. „Für den S-Bahnhof Berlin-Zehlendorf (…) besteht aufgrund starker Nachfrage durch Ein-, Aus- und Umsteigerinnen und Umsteiger der dringende verkehrliche Bedarf eines zusätzlichen Zugangs im Bereich westlich des Teltower Damms“, schreibt Christian Gaebler, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, als Antwort auf Köhnes Anfrage. Und bestätigt gleichzeitig, dass als Variante ein Ausgang westlich der Überführung über den Teltower Damm geplant ist – also dort, wo es  für Fußgänger und Radfahrer bereits jetzt sehr eng ist.

Ausschlaggebend für die Entscheidung sind vor allem die Kosten. Die beliefen sich laut Gaebler für den geplanten Ausgang auf zwei Millionen Euro. Die anderen vier Varianten, die von der Senatsverwaltung geprüft wurden, seien erheblich teurer. Sie würden mindestens vier Millionen Euro kosten und wären damit nicht finanzierbar, so der Staatssekretär.

Die von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Steglitz-Zehlendorf 2011 favorisierte Brücke über die Gleise mit Ausgang am Postplatz wurde„wegen der relativ hohen Steighöhe (…) und der ungünstigen städtebaulichen Ansicht abgelehnt“. Der Bezirk hingegen ist gegen den von Bahn und Senatsverwaltung anvisierten Ausgang. Im Mai hatten sich alle Fraktionen der BVV gemeinsam dagegen ausgesprochen, weil ein Ausgang an dieser Stelle eine hohe Gefahr für Radfahrer und Fußgänger berge, zudem ein Ausgang am Postplatz einen besseren Zugang zu Schulen und Einzelhändlern ermögliche.

Auch Gaebler gibt zu, dass bei der geplanten Variante Gefahren bestünden. „Hinsichtlich der zu ergreifenden Sicherheitsmaßnahmen finden derzeit weitere Prüfungen statt mit dem Ziel, Gefährdungen der Fußgängerinnen und Fußgänger durch den Radverkehr auszuschließen“, schreibt er deshalb.

Da die Deutsche Bahn AG die S-Bahnbrücke sanieren will, in der 2010 ein Tieflader stecken geblieben war, und das Eisenbahnbundesamt eine lichte Höhe für die Brücke von 4,50 Meter fordere, werde nun geschaut, ob es möglich wäre, gleichzeitig mit diesen Arbeiten den Rad- und Gehweg zu verbreitern – sofern es wirtschaftlich vertretbar sei.

Die Arbeiten am neuen S-Bahn-Ausgang sollen 2015 beginnen. Die Kosten für den Bau übernimmt vollständig das Land Berlin.

 (go)