Alle Teilnehmer der Ferien-WM erhielten eine Urkunde und eine Medaille. Foto: Gogol

Bei brasilianischen (Wetter)Verhältnissen bestritten knapp 40 Kinder ihre Ferien-Weltmeisterschaft im Kinder-, Jugend- und Familienzentrum (KiJuNa) in Lichterfelde-Süd. Am Freitag wurden sie dafür belohnt. Bezirksstadträtin Christa Markl-Vieto (Grüne) ließ es sich nicht nehmen, persönlich die Medaillen an die Jungs und das eine Mädchen zu überreichen. Markl-Vieto hatte nicht nur „die größte Hochachtung“, dass die Nachwuchskicker bei den nahezu tropischen Temperaturen durchgehalten hatten, sondern dass sie auch fair gespielt haben. Dafür gab es Applaus.

Doch in der Woche wurde nicht nur gekickt, sondern auch gelernt. Die Teams, die gerade nicht auf dem Rasen standen, erfuhren etwas über das Leben in Brasilien abseits des Fußballplatzes, über Kinderarbeit und unter welchen Bedingungen beispielsweise der WM-Fußball gefertigt wurde.

Die Ferien-WM war eines der größeren Projekte, das vom Jugendamt Steglitz-Zehlendorf im Rahmen der internationalen Jugendarbeit gefördert wurde.Die soll wieder verstärkt in den Fokus rücken als Teil der politischen Bildung, so Markl-Vieto.

Junge Menschen im Bezirk kämen aus vielen verschiedenen Ländern und leben hier zusammen. Das Leben wird globaler, damit müsse man sich auseinandersetzen. Für viele Gymnasiasten und Studenten gehörten heute Auslandsaufenthalte selbstverständlich dazu, aber auch Schülern, die nicht das Gymnasium besuchen oder eine Ausbildung machen, wolle man mit den geförderten Projekten die Chance geben, zu sehen, was außerhalb Deutschlandss passiert, so Markl-Vieto. 100.000 Euro investiere Steglitz-Zehlendorf in die internationale Jugendarbeit – mehr als man vom Senat dafür erhalte.

Rund die Hälfte der geförderten Projekte fanden bereits statt oder sind angelaufen. Wie beispielsweise die Unterstützung eines Straßenkinderprojektes im kolumbianischen Belén. Eine Mitarbeiterin des Mittelhof e.V. war dort vier Monate zu Gast, half mit und stellte die Kontakte her zur Villa Folke Bernadotte. Dort sammeln die Kinder beispielsweise Stifte und Papier für die Kinder in Kolumbien. Das Mehrgenerationenhaus Phoenix unterhält eine Partnerschaft in den Benin. „Das kommt von den Kindern selbst. Die Saat ist gesät, jetzt wachsen zarte, kleine Pflanzen“, sagt Mittelhof-Geschäftsführerin Ingrid Alberding.

Auch länderunabhängige Veranstaltungen fanden statt, etwa zu den Themen Wasser und Kleidung, weitere sollen folgen, auch zu aktuellen Themen wie die Auseinandersetzungen in der Ukraine und Palästina.

Markl-Vieto bedankte sich bei den Partnern – Thomas Mampel vom Stadtteilzentrum Steglitz und Alberding – ohne die solche Projekte nicht umgesetzt werden könnten.

(go)