Symbolischen Nageleinschlagen anlässlich des ersten Richtfestes, mit dabei Bezirksbürgermeister Norbert Kopp, Märkische Scholle-Aufsichtsratsvorsitzender Ralf Brauns, die Vorstände Margit Piatyszek-Lössl und Jocken Icken mit Staatssekretär Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup (von links). Foto: Bavandi

„Wir brauchen mehr Wohnungen in Berlin!“, sagte Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup, Staatssekretär für Bauen und Wohnen, beim Ersten Richtfest der Märkische Scholle Wohnungsunternehmen eG in Lichterfelde Süd. Und er zeigte sich überzeugt von dem Umbau- und Sanierungskonzept dieser Berliner Genossenschaft. Ein Konzept, das mit den Worten sozialverträglich, energetisch und generationengerecht beschrieben werden kann. „Dieser Mix hat mir besonders gut gefallen, größere Wohnungen in grünen Siedlungen, barrierefrei, das Energiekonzept und vor allem, dass die Lasten fair verteilt werden“, betonte Daldrup. Denn bei einer Zuwanderung von 130.000 Menschen in den vergangenen drei Jahren, die zirka 80.000 Wohnungen benötigen, und einem Wohnungsmarkt mit einem Leerstand von zwei Prozent sei es unerlässlich, an einen guten Beitrag zur Wohnungsversorgung zu leisten.

Die Genossenschaft Märkische Scholle saniert mit einem Investitionsbudget von zirka 70 Millionen Euro insgesamt 841 Wohnungen aus den 1930er  und 60er Jahren entlang des Ostpreußendamms nahe zu Teltow. Die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen haben erst im Frühjahr dieses Jahres begonnen. Doch in Kürze werden die ersten Genossenschafts-Mitglieder, die zwischenzeitlich in Ersatzwohnungen untergebracht worden sind, bereits in ihre frisch sanierten Wohnungen zurückkommen.

Der erste Bauabschnitt ist abgeschlossen, und somit thront auch seit Freitag die erste Richtkrone am Hause Schwelmer Straße 2/Ecke Ostpreußendamm. Auf einem Haus aus den 30er-Jahren, das erst im Sommer einen neuen Dachstuhl verpasst bekommen hatte.

Auch eine Richtkrone fehlte nicht. Foto: Michaela Bavandi

Alle Bauten aus dieser Zeit werden mit Dachgeschossen aufgestockt. Die dadurch 60 neuen Wohnungen mit größeren Wohnungszuschnitten sind vor allem für junge Familien gedacht. Im kommenden Jahr ist der Baubeginn für zwei Nachverdichtungsbauten mit insgesamt 32 Wohnungen geplant, orientiert am Bedarf der Klientel nach barrierearmem Wohnraum. Durch Umbau-, Sanierungsarbeiten und Neubauten solle gelingen, „das Quartier zu einer Gartenstadt für alle Generationen zu entwickeln. Und das nachhaltig sowohl hinsichtlich der Energiefrage als auch unter dem Aspekt stabiler Mieten“, so Margit Piatyszek-Lössl, kaufmännischer Vorstand der Märkische Scholle.

„Heute ist wirklich ein schöner Tag für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf“, sagte Bezirksbürgermeister Norbert Kopp (CDU) anlässlich der feierlichen Zusammenkunft von Vertretern der Märkischen Scholle sowie Mietern und Mieterinnen. Er betonte vor allem die sozialverträgliche und energetische Sanierung. Ein von den eZeit Ingenieuren entwickelter Erdwärmespeicher, der sogenannte „eTank“, der auch als geothermische Quelle genutzt wird, sowie ein dynamischer Energiemanager, stellen den Mittelpunkt eines nachhaltigen Energiesystems dar. „Automatisch vom Energiemanager gesteuert, wird Energie, wenn sie nicht umgehend benötigt wird, im Boden neben dem Haus zwischengesteuert und von dort bei Bedarf wieder als Wärme in die Gebäude zurück geleitet“, erklärt Diplom-Ingenieur Taco Holthuizen, Geschäftsführer von eZeit Ingenieure. Die Mieter sind somit beinahe unabhängig von Strom- und Energielieferanten. Und dieses regenerative Energiesystem „macht es möglich, zukünftig rund 1,50 Euro pro Quadratmeter bei der Energie einzusparen“, sagt Jochen Icken, technischer Vorstand der Berliner Genossenschaft.

(MiBa)