Mehr als 200 Schüler informierten sich an den Ständen über verschiedene Berufe. Foto: Gogol

216 Schüler von 15 verschiedenen Schulen waren am Mittwoch zum Berufemarkt in die Biesalski-Schule nach Dahlem gekommen. Bereits zum sechsten Mal hatte die Schule Neuntklässler und Unternehmen eingeladen, um sich gegenseitig kennenzulernen. Das besondere beim Berufemarkt ist, dass er sich an junge Menschen mit Förderbedarf wendet. Zum ersten Mal allerdings wurden auch Integrierte Sekundarschulen (ISS) eingeladen. Denn da es die Haupt- und Förderschulen nicht mehr gibt, sind diese Schüler an den Sekundarschulen zu finden, erklärt Sozialarbeiter Gerd Waschneck, der den Tag organisierte. Auch den Lehrern an diesen Schulen will man unter die Arme greifen, weshalb Ansprechpartner beispielsweise von der Arbeitsagentur und dem Integrationsfachdienst mit einem Stand vor Ort waren.

Unter die Gäste hatte sich auch Thomas Müller-Krull von der Senatsbildungsverwaltung gemischt. Er lobte die Arbeit der Schule. „Berufsorientierung ist eine Querschnittsaufgabe aller Fächer und Klassenstufen. Hier denkt man nicht nur bis Abschlusszeugnis, sondern auch darüber hinaus“. Inklusion sei ein deutschlandweites Thema, ein Handlungsfeld ist dabei die Berufsförderung. Deren Ziel sei es, Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu integrieren, so Müller-Krull.

Und so waren unter den 30 Ausstellern nicht nur Werkstätten und Oberstufenzentren sondern auch Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes wie zum Beispiel die Deutsche Bahn. Hatte der Konzern beim ersten Tag der Berufsorientierung nur beobachtet, ist er seit fünf Jahren als Aussteller dabei, zudem gibt es eine Kooperation mit der Biesalski-Schule.“Wir wollen mehr Bewerbung von Schwerbehinderten“, sagt Dr. Sibylle Wolff, Leiterin der Ausbildungskoordinatorin bei der Konzernleitung, Man wolle diese potenziellen Auszubildenden ermutigen, sich auch in Richtung Wirtschaft zu orientieren. Deshalb biete die Deutsche Bahn Schnupperpraktika an. Die Resonanz bei der Messe sei gut, so Wolff, allerdings gab es in den vergangenen Jahren danach nur wenige Bewerber für ein Praktikum. Zustande gekommen ist keines. Doch man gebe die Hoffnung nicht auf, so Wolff.

Azubis hatte die Daimler AG zur Biesalski-Schule geschickt, so wie den 20-jährigen Nico. Der beantwortete Fragen zu Ausbildungs- und Praktikumsplätzen. Das Interesse sei groß, sagte er.

Lob für die Messe gab es auch von den Besuchern. Drei Schüler der katholischen Schule St. Hildegard. „Man kann frei entscheiden, wo man hingeht und Fragen stellen“, freuten sie sich. Und man müsse es nicht alleine machen, sondern in der Gruppe, das gebe ein wenig mehr Sicherheit, finden sie.

Für die Art und Weise, wie sie sich mit dem Thema Berufsorientierung auseinandersetzt, wurde die Schule sogar ausgezeichnet. Sie erhielt ein Siegel von Partner Schule Wirtschaft (PSW), die der Schule eine „exzellente berufliche Orientierung“ bescheinigte.

(go)