Gruppenbild mit Schecks: Die Koordinatoren der Projekte erhielten ihre finanzielle Förderung. Foto: Klingenberg

Die Jugendarbeit in Steglitz-Zehlendorf wird internationaler. 24 Projekte, die im Bezirk dafür sorgen, erhielten am Dienstag im Jugendhilfeausschuss eine finanziellen Zuwendungen in Höhe von insgesamt 72.000 Euro.

Anfang des Jahres hatte das Jugendamt Steglitz-Zehlendorf Schulen, Jugendfreizeiteinrichtungen, Arbeitsgemeinschaften und andere Institutionen aufgerufen, Projekte einzureichen, in denen sich Kinder und Jugendliche mit entwicklungspolitischen Themen auseinandersetzen. „Es gab sehr viele Anträge, von klein bis groß. Jedes Projekt wird gefördert“, sagte Koordinatorin Linda Klingenberg. Wenn auch nicht jedes in Höhe der beantragten Geldmittel.

Die Palette der Projektideen war breit, es gibt Jugendaustausche mit verschiedenen Ländern, Theaterprojekte, es wird gemeinsam gekocht und getanzt, Kinder erfahren, woher die Schokolade kommt und wie wertvoll Wasser ist. Das Stadtteilzentrum Steglitz hat sich die Fußballweltmeisterschaft als Anlass für ein Fußballprojekt genommen. In den Spielpausen setzen sich die Kinder bei verschiedenen Aktionen mit dem Gastgeberland Brasilien auseinander, erfahren beispielsweise, wie arm die Menschen dort oft sind und wie Straßenkinder leben. Daraus entstehen sollen Filme, Bilder, es wird gemeinsam gekocht. Die Erfahrungen und Ergebnisse sollen die Kinder dann mitnehmen in ihre Schulen und Freizeiteinrichtungen, um darüber zu berichten.

Ein vom Bezirk initiiertes Projekt läufttt derzeit bereits sehr erfolgreich, wie Gerold Maelzer vom Jugendamt den Ausschussmitgliedern und -besuchern mitteilte. Im Rahmen des Ausbildungsprogramms mit Griechenland haben zwölf deutsche Jugendliche die zukünftigen Azubis in ihrem Heimatland besucht, erste Freundschaften sind entstanden. Die griechischen Jugendlichen lernen derzeit fleißig Deutsch.

Auch im Jugendausbildungszentrum (JAZ) will man für mehr Internationalität sorgen. So soll ein vierwöchiges Auslandspraktikum in die Ausbildung eingebunden werden.

Mit den Projekten wolle man vor allem die Kinder und Jugendlichen erreichen, die man bisher nicht erreicht habe, so Maelzer. Es würden dabei unglaublich viele Potenziale freigelegt. Einige der Jugendlichen, die in Griechenland waren, hätten da erst verstanden, warum sie in der Schule eine Fremdsprache lernen.

Entwicklungspolitische und internationale Ziele seien integraler Bestandteil der Jugendarbeit, betonte Bezirksstadträtin Christa Markl-Vieto (Grüne), auch wenn es in den Ämtern selbst in diesen Bereichen wenig Tradition gebe.

(go)